Die Kritiker

«Der Kriminalist: Das Geständnis»

von

Story


Hauptkommissar Bruno Schumann sitzt mit dem verdächtigen Lutz Adamski am Vernehmungstisch. Dieser streitet vehement den Mord an seinem Bruder Carsten ab, daraufhin wird er Mangels Beweisen entlassen. Einen Tag später kehrt er jedoch zurück und legt überraschend ein Geständnis ab. Lara Solovjev bringt den Fall vor Gericht. Doch wenige Minuten vor der Verhandlung wird Adamski bei Ankunft vor dem Gerichtsgebäude aus einem Hinterhalt erschossen.

Zuvor hatte Adamski dem Hauptkommissar Schumann aber noch ein verschwörerisches Lächeln zugeworfen. Der Scharfschütze kann entkommen. Schumann ist fühlt sich in seiner Überzeugung, dass Adamski schuldlos an dem vermeintlichen Brudermord ist. Er rollt den Fall neu auf, stößt dabei aber auf Gegenwehr der Staatsanwältin, die Druck von oben bekommt.

Nach dem gewaltsamen Tod seines Bruders hat Lutz Adamski das gemeinsame Möbelhaus an einen russischen Unternehmer verkauft. Da Carsten sich zuvor gegen diesen Verkauf gewehrt hatte, schien Lutz Adamski ein eindeutiges Motiv für den Mord zu haben. Doch immer mehr stößt Schumann auf Unstimmigkeiten. Zudem stellt Schumann fest, dass Sarah Adamski, die Ex-Frau des Ermordeten, und dessen Tochter Janine knapp vor dem Gerichtstermin entführt worden sind. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Darsteller


Christian Berkel («Inglourious Basterds») ist Hauptkommissar Bruno Schumann
Maya Bothe («Kommissar Stolberg») ist Kommissarin Alex Keller
Frank Giering («Lasko – die Faust Gottes») ist Kommissar Henry Weber
Suzan Anbeh («Sehnsucht nach Neuseeland») ist Staatsanwältin Lara Solovjev
Antonia Holfelder («Hexe Lili») ist IngeTschernay
Patrick Khatami («Die Pfefferkörner») ist Chris
Inka Friedrich («Dr. Hope») ist Charlotte
Max Urlacher («Dr. Martin») ist Dr. Rothenbach
Pjotr Olev («Das Duo», «SOKO Wien») ist Boris Putowkin
Holger Handtke («Mein Leben – Reich-Ranicki») ist Dr. Erich Krüger
Catherine Bode («SOKO Wismar», «In aller Freundschaft») ist Sarah Adamski
Natalia Avelon («Das Echo der Schuld») ist Tamara Grigic

Kritik


Spannender kann die Ausgangslage für eine gute Serie eigentlich gar nicht sein: Ein Verdächtiger, der ein Geständnis ablegt, in dem selbst der Hauptkommissar wenig Wahrheitsgehalt sieht, und kurz darauf erschossen wird. Rätselhafte Gesten des Angeklagten vor dem Gerichtsgebäude. Sowie eine Entführung. Und zahlreiche Verdächtige. Trotzdem ist aber vieles vorhersehbar in «Der Kriminalist: Das Geständnis». Denn nach der Anfangssequenz mit anschließender Verfolgungsjagd auf den Scharfschützen ist schnell klar auf wen Kommissar Schumann es hauptsächlich abgesehen hat. Auch wenn ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. So muss er mehrere Brücken bauen, um an sein Ziel zu gelangen. Das mitzuverfolgen ist aber interessant genug, das haben die Autoren Christoph Silber und Thorsten Wettcke vielversprechend gelöst. Langsam aber sicher werden Puzzleteile zusammengefügt, ehe der Täter schließlich überführt werden kann.

Dass die Episode trotz ihrer überschaubaren Handlung einigen Nervenkitzel zu bieten hat, liegt an dem Erzählstil im «Kriminalist», der von Regisseur Thomas Jahn dramaturgisch gut gewählt erscheint. Auch die abwechslungsreichen Dialoge zwischen den einzelnen Figuren, so zum Beispiel die jene zwischen dem nicht locker lassenden Hauptkommissar Schumann und der in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkten Staatsanwältin Solovjev, die immer wieder ein großer Lichtblick in der Serie sind, sorgen für eine lebhafte Atmosphäre, die der Serie gut tut. Ebenso die zwiespältigen Gespräche zwischen Schumann und dem verdächtigen, russischen Unternehmer haben eine positive Wirkung. Doch sind es gerade nur diese Momente, die letztlich überzeugen können. Ansonsten birgt die Folge des «Kriminalist» auch viel Leerlauf, der die actionreichen Szenen eher untergehen lässt. Ein starker Beginn und atemberaubende Dialoge zwischen den Charakteren reichen eben nicht aus, um aus einer von Anfang an spannend anmutenden Story auch eine insgesamt überzeugende Krimi-Folge zu kreieren.

Zum Ende hin steigert sich die Episode «Der Kriminalist: Das Geständnis» noch einmal. Ein abschließendes prickelnden Gesprächs des Hauptkommissars Schumann mit dem Anwalt ist die finale Initialzündung. Denn gerade der durch wenig solide spielende Christian Berkel läuft hier zur Bestform auf. Es kommt noch einmal etwas Krimi-Gefühl auf. Nachdem die Handlung im mittleren Teil der Episode etwas dahin plätscherte, gar auf der Stelle trat wie auch der Hauptkommissar, nimmt sie auch zum Schluss wieder Fahrt auf. So endet die Folge «Das Geständnis» auch zufriedenstellend, nicht jedoch ohne für die nächsten Folgen neuen Nährstoff zu bieten.

Die Balance zwischen erfrischendem Krimi-Feeling und detailreichen Erzählungen hat zwar nicht gepasst, doch ist «Der Kriminalist» aufgrund der interessanten sowie teils doch spannungsgeladenen Story sehenswert.

Das ZDF zeigt «Der Kriminalist: Das Geständnis» am Freitag, den 25. September 2009 um 20.15 Uhr.

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