Die Kritiker

«Utta Danella: Schokolade im Sommer»

von
Story
Anna und ihr geschiedener Freund Andreas sind eigentlich ein glückliches Paar. Doch das Leben der jungen Literaturstudentin nimmt eine unerwartete Wende, als ein alter Brief ihrer lange verstorbenen Mutter sie auf die Spur ihres bis dahin unbekannten Vaters bringt. Spontan fährt sie von München nach Seefried am Ammersee, wo Karl Sterner eine Bäckerei mit Patisserie führt. Ohne sich zu erkennen zu geben, nimmt sie in seinem Laden die offene Stelle der Verkäuferin an und zieht einstweilen in den idyllischen Pavillon am See, den Karls patente Lebensgefährtin Helene ihr großzügig zur Verfügung stellt. Mit klopfendem Herzen will Anna erst einmal herausfinden, was für ein Mensch ihr Vater überhaupt ist.

Ihre zaghaften Versuche, Karl näher kennenzulernen, scheitern jedoch an seiner ungewollt schroffen, zurückweisenden Art - unter der auch Helene leidet. Allmählich zweifelt Anna, ob es für Tochter und Vater überhaupt eine zweite Chance gibt. Der charmante Patissier Michael spürt ihre Verunsicherung. Doch er unterstützt sie nach Kräften, hat er sich doch auf den ersten Blick in sie verliebt. Anna ist nicht abgeneigt, und dank seiner unwiderstehlichen Pralinen schmilzt ihr Herz dahin wie Schokolade im Sommer. Als überraschend Andreas auftaucht, der inzwischen seinen Durchbruch als Schriftsteller geschafft hat und ihr den eigentlich langersehnten Heiratsantrag macht, steht Anna vor mehreren schweren Entscheidungen: Sie muss nicht nur Karl endlich die Wahrheit sagen, sondern sich auch zwischen dem vertrauten Freund und ihrer neuen Liebe entscheiden.

Darsteller
Jeanne Tremsal («Und Jimmy ging zum Regenbogen») ist Anna Seidel
Peter Sattmann («Was glücklich macht») ist Karl Sterner
Katerina Jacob («Polizeiruf 110») ist Helene Reichert
Hendrik Duryn («Der Lehrer») ist Michael Wendelin
Timothy Peach («Liebe, Babys und der Zauber Afrikas») ist Andreas Maier
Eva-Maria Grein («Kreuzfahrt ins Glück») ist Sigrid Buchwald

Kritik
Utta Danella-Verfilmungen müssen in der Regel nicht mehr leisten, als ein wenig Harmonie und Liebe in die abendlichen Wohnzimmer zu transportieren. So auch im aktuellen Beispiel „Schokolade im Sommer“, welches auf dem Roman „Der verlorene Vater“ basiert.

Und so süß wie der Titel klingt, so kitschig und romantisch geht es dann auch über die folgenden 90 Minuten zu Werke. Angesiedelt in einer Bäckerei und Patisserie sucht eine junge Frau nach ihrem Vater und muss sich zu guter Letzt auch noch zwischen ihrem Freund und dem neu eroberten Herzbuben entscheiden. Keine Frage, das richtige Traumpaar siegt und ihren Vater darf sie zum Ende auch in die Arme nehmen. Soviel darf wohl auch verraten werden, denn Überraschungen bietet die mittlerweile achte Danella-Verfilmung von Gloria Behrens («Da wo wir zu Hause sind») so gut wie gar keine. Schade ist auch, das beim „großen Vorbild“ «Chocolat» so hemmungslos abgeschaut wurde.

Auch die Figuren agieren nur scherenschnittartig und durchbrechen ihre festgefahrenen Rollen zu keinem Zeitpunkt. So sieht der Zuschauer nur Standardware, wie man es auf dem Freitagssendeplatz im Ersten zuhauf gewohnt ist. Da hilft es dann auch nicht, dass das Ensemble mit Peter Sattmann, Jeanne Tremsal, Katerina Jacob und Hendrik Duryn eigentlich recht gut besetzt wurde. Eingebettet in zuckersüßer, vorhersehbarer Handlung und beschaulich-kitschige Seelandschaften hat halt jede(r) seine Grenzen.

Was bleibt sind 90 Minuten Liebesgeschichte mit Happy-End und nett anzuschauenden Darstellern und Landschaften. Wer das mag und dies auch von einem Freitagabendfilm erwartet, darf gerne einschalten.

Das Erste zeigt «Utta Danella: Schokolade im Sommer» am Freitag, den 18. September 2009, um 20.15 Uhr.

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