Die Kritiker

«Familie Sonnenfeld: Angst um Tiffy»

von
Story
Bei seinem Job als Hausmeister in einem sozialen Brennpunkt lernt Carlo den zwölfjährigen Miro kennen, der von seiner Mutter im Stich gelassen wurde. Die Sonnenfelds nehmen den verwahrlosten Jungen und seine beiden kleinen Schwestern bei sich auf – obwohl sie selbst genug Probleme haben: Sarah will sich die Pille verschreiben lassen, findet es aber nicht so toll, dass ausgerechnet ihr Vater sie zum Frauenarzt begleitet.

Sven macht seiner muslimischen Freundin Layla einen Antrag und erlebt eine Überraschung. Nur dank der Unterstützung seiner Oma kann Nico auf eine teure Privatschule für Hochbegabte wechseln. Mit Bangen wartet die ganze Familie auf die Diagnose für die kleine Tiffany, die nach einem Zusammenbruch eine Reihe von Untersuchungen über sich ergehen lassen musste...

Darsteller
Marion Kracht («Ein Fall für Nadja») ist Christina
Helmut Zierl («Der Mann im Heuhaufen») ist Carlo
Jonas Laux («Wilde Jungs») ist Sven
Sarah Körtge ist Sarah
Janos Körtge ist Nico
Lavinia Thelen ist Tiffany
Rosemarie Fendel («Max Minsky und ich») ist Marianne
Sesede Terziyan («Tatort: Schatten der Angst») ist Layla

Kritik
Die neue Folge der «Sonnenfelds» ist zwar qualitativ gesehen eine Steigerung von der letzten, dennoch kann die Serie immer noch nur allenfalls ansatzweise überzeugen.

Die Charaktere wurden zwar ausgebaut und besitzen nun mehr Tiefe; dennoch ist ihr Handlungsspektrum immer noch sehr begrenzt. Das führt dazu, dass man das Ende der Episode bis auf einen kleineren Plot-Twist, der wohl die Grundlage für die nächsten Ausgaben liefern wird, recht früh vorhersagen kann. Die Figuren sind in „Angst um Tiffy“ zwar nicht mehr so eindimensional wie in der vorherigen Folge, aber es fehlt noch ein gutes Stück an Originalität, um die Charaktere restlos glaubwürdig und den Konflikt spannend zu gestalten.

Mit Tochter Tiffys Epilepsie und Großmutter Mariannes Angst vor Alzheimer steht nun zwar mehr auf dem Spiel als vorher, dennoch reicht das noch nicht aus, um eineinhalb Stunden zu füllen. Die Nebenhandlungen, vor allem Svens geplante Verlobung, sind zu schwach und dramaturgisch fehlerhaft ausgeführt, sodass dieser Sub-Plot den Zuschauer nicht wirklich interessiert. Der Grund liegt hier auch wieder an der fehlenden Vielschichtigkeit von Sven und seiner türkischen Freundin.

Die Geschichte um Tiffys Epilepsie ist deswegen recht schwach, weil es Konfrontationen fehlt. Tiffy mit ihren vierzehn Jahren setzt sich zwar mit diesem ernsten Thema auseinander, doch dies geschieht meist recht naiv und spielerisch, da sie sich der Tragweite des Problems nicht recht bewusst zu sein scheint. Deswegen stellt der Autor die Sorge der Eltern ins Zentrum der Handlung und eine richtige Auseinandersetzung der eigentlich Betroffenen Tiffy findet nicht wirklich statt. Die Figur weiß nicht recht, wie ihr geschieht und kann somit nicht richtig in den Konflikt integriert werden. Dadurch wurde eine eigentlich spannende Handlung wegen fehlender Konfrontationsmöglichkeiten vergeigt.

Die neue Folge der «Sonnenfelds» bietet also nach wie vor seichte Unterhaltung am Freitagabend, wenn auch einige Probleme der letzten Folge behoben wurden. Die Schauspieler leisten weiterhin recht gute Arbeit und können überzeugen. Doch für eine richtig fesselnde Serie reicht das nicht aus.

Die ARD zeigt «Familie Sonnenfeld: Angst um Tiffy» am Freitag, den 15. Februar 2008, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/25343
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