Wochenquotencheck

Ohne Scripted-Konkurrenz lebt es sich «Auf Streife» leichter

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Von Abnutzungstendenzen keine Spur: Die filmpool-Produktion darf sich über einen extrem starken September freuen und lag bei Jung wie Alt zuletzt fast durchgängig im klar zweistelligen Bereich.

Quo vadis, Scripted Reality? Diese Frage mag man aktuell durchaus stellen, denn grundsätzlich gibt es bei den beiden größten Privatsendern des Landes intensive Bestrebungen, die eigens angezüchtete Monokultur quantitativ erheblich zu reduzieren - doch die nackten Zahlen verweisen zugleich immer wieder darauf, dass die Sender mit diesen Angeboten meist besser fahren als mit ihren neuen Anläufen. Ein besonders interessanter Fall ist in diesen Wochen der 14-Uhr-Sendeplatz, da sich hier einerseits RTL anschickt, mit «Die Superhändler» einen ersten Achtungserfolg fernab des etablierten Genres zu erzielen, zugleich aber auch Sat.1 mit «Auf Streife» immer besser in Fahrt kommt. Blickt man auf die Werte der vergangenen Wochen, gibt es wahrlich keine Argumente, die gegen das filmpool-Format sprechen.

Seit dem 12. September nämlich verpasste lediglich eine einzige Episode mit 9,6 Prozent ziemlich knapp den Sprung in die Zweistelligkeit in der werberelevanten Zielgruppe, während auf der anderen Seite drei Folgen mit 13,4 bis 14,8 Prozent schlichtweg grandios performten. Nochmal deutlich konsistenter ist der Erfolg beim Gesamtpublikum, wo sämtliche 14-Uhr-Ausstrahlungen von Montag bis Freitag die Zweistelligkeit erreichten und mit 10,0 bis 12,8 Prozent auch sehr konstant unterwegs waren. Für einen Sender, der normalerweise bei gerade einmal sechs bis sieben Prozent herumkrebst, ist das ein großer Erfolg. Und mit Zuschauerzahlen von rund einer Million lässt man zu dieser Zeit auch RTL einigermaßen alt aussehen.

«Auf Streife»-Quotentrend

  • Juli: 9,9% / 10,3%
  • August: 9,4% / 9,0%
  • September: 11,5% / 11,1%
Median-Marktanteile aller von Montag bis Freitag um 14 Uhr ausgestrahlten Folgen der jeweiligen Monate.
Mit den jeweils gut elf Prozent im Monatsmittel erreichte das Format im September Werte, die nicht nur deutlich oberhalb der beiden Vormonate lagen (siehe Infobox), sondern für das Kalenderjahr 2018 generell beispiellos sind. Möchte man ähnlich starke Zahlen auf diesem Slot ausfindig machen, so muss man schon in den Oktober vergangenen Jahres zurückblicken, wo letztmals rund elf Prozent die Regel waren - übrigens nach einem deutlich schwächeren Auftakt in die Kernsaison, denn im September war man nicht über Median-Marktanteile von 9,4 Prozent insgesamt und sogar 8,5 Prozent der Jüngeren hinausgekommen. Und über weite Strecken der ersten Jahreshälfte 2018 hatte die Sendung auch lediglich einstellige Marktanteile generieren können.

Nicht ganz so beeindruckend lesen sich die Zahlen des um 15 Uhr gezeigten Ablegers «Die Spezialisten», der seit Ende Juli besagten Sendeplatz bestückt. Zwar häuften sich in den vergangenen beiden Wochen auch hier die zweistelligen Zielgruppen-Werte deutlich, doch erst Mitte September war man auch schon einmal vier Tage hintereinander mit nur 4,8 bis 8,6 Prozent klar in der Einstelligkeit stecken geblieben. Und anders als beim Original lief es im August wie September mit jeweils rund zehn Prozent für eine durchschnittliche Folge quasi identisch. Zusätzliches Argument pro Original: Ebenso ausnahmslos wie zuletzt die zweistelligen Gesamt-Marktanteile hierfür auf dem Papier standen, musste sich der Ableger mit der Einstelligkeit begnügen - zwischen 7,3 und 9,5 Prozent wurden bei zumeist eher etwas weniger als einer Million Zuschauer verzeichnet.

Nicht unterschlagen werden sollte, dass es dann ab 16 Uhr noch zumeist erfolgreich mit der zweiten großen Marke für gescriptete Serien weitergeht, denn auch «Klinik am Südring» sowie die Familien helfenden Menschen spielenden Laiendarsteller wussten in den vergangenen Wochen meist zu punkten - allerdings mit deutlich häufigeren Einbrüchen unter die Zehn-Prozentmarke. Insofern dominieren die für diese sicherlich nicht für hohe inhaltliche Qualität stehenden Formen der Unterhaltung sprechenden numerischen Argumente sehr deutlich gegenüber den Gegenargumenten - zumal sich der Bällchensender aktuell in einer Monopolrolle am Nachmittag weiß, sieht man einmal von den «Köln» und «Berlin»-Wiederholungen auf RTL II ab. Klar nach unten zeigt die Formkurve erst ab 18 Uhr, wo man mit «Endlich Feierabend!» und «Genial daneben - Das Quiz» ein inhaltliches Wagnis eingegangen ist und dafür nach wie vor nicht belohnt wird.

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